Mit starker Teamleistung gewinnen die Hot Rolling Bears auch das zweite Spiel der Viertefinalserie gegen ALBA Berlin. 72:49 (16:11 | 20:12 | 19:19 | 17:7) lautet das eindeutige Ergebnis, mit dem die Essener Rollstuhlbasketballer das Ticket ins Halbfinale lösen.

Mit Verspätung – die Gäste aus Berlin mussten wegen einer Buspanne lang auf ihre Sportstühle warten – und absolut fokussiert starten die Hot Rolling Bears in die Partie. Das erste Viertel entwickelt sich zu einem Schlagabtausch auf Augenhöhe, das vor allem durch stahlharte Defense auffällt. Die Teams zwingen sich in schwierige Abschlüsse, entsprechend viel bleibt auf beiden Seiten liegen. Und doch zeichnet sich ab, dass die Essener Bären bei bester Laune sind und die Oberhand im Spiel haben. Ein kurioser Eigenkorb von Jan-Bruno Loderstädt markiert das 16:11 nach zehn Minuten.

Die Intensität bricht auch im zweiten Viertel nicht ab. Essen baut den Vorsprung auf sieben aus, doch Berlin bleibt kontinuierlich dran. Erst in den letzten vier Minuten klingelt es dann ordentlich auf Essener Seite. Ein 6-Punkte-Lauf von Bo Kramer (30:17) bringt die Bären auf 13 Punkte weg, die es dann nach weiterem Schlagabtausch zur Halbzeit auch bleiben sollen. 36:23 nach 20 gespielten Minuten.

ALBA kommt stark aus der Pause zurück und bringt das beste Viertel der Gäste aufs Parkett. Sie kämpfen, geben nie auf und zeigen warum die bisherigen Partien immer nur knapp für die Hot Rolling Bears notiert werden konnten. Aber auch die Hausherren lassen nicht locker. In absoluter Teamleistung punkten Kramer, Tim van Raamsdonk, Romario Biswane und Hannfrieder Briel kontinuierlich und abgezockt weiter und halten so stur das Punktepolster aufrecht. Mit 55:42 geht es in die letzten zehn Minuten.

Das letzte Viertel wird dann zur Kür für die Hot Rolling Bears. Während den Gästen mehr und mehr die Luft ausgeht, fahren die Bären zur Freude der Fans in der Halle einen starken Korb nach dem Nächsten ein. In siebeneinhalb (55:47) Minuten gelingt den Albatrossen nur ein einziger Korb gegen die felsenfeste Defense der Bären. Die Hausherren dagegen verschlafen zwar die ersten zweieinhalb Minuten des Viertels, drehen dann mit 17 erzielten Punkten aber so richtig auf. Entsprechend verdient krönen sich die Hot Rolling Bears mit 72:49 zum Sieger des Nachmittags.

Es ist der zweite wichtige Sieg in der Playoffs Serie, der die Bären eine Runde weiter bringt. Im Halbfinale wartet der Gegner aus dem Süden – die RBB München Iguanas. Damit stehen die Bären vor der nächsten großen Herausforderung, die es zu bezwingen gilt um den Weg ins Meisterschaftsfinale zu kommen.

Tim van Raamsdonk: „Wir haben heute wirklich gut gegen Berlin gespielt. Wir waren fokussiert und haben den Sieg als Team geholt. Ich bin stolz darauf, wie wir unsere Würfe von innen und außen kreiert haben und durchgängig eine starke Defense gespielt haben. Jetzt freue ich mich darauf nächste Woche gegen München zu spielen. Wenn wir dann so spielen wie heute, wird es eine spannende Serie.“

Markus Pungercar: „Heute hat das Team wirklich als Team gespielt. Wir haben 40 Minuten das Tempo hoch gehalten und verdient gewonnen. Wir mussten heute drei Ausfälle kompensieren (Joel Schaake  fehlte krank, Jens Hillmann verletzt und Tobias Mitschke zum Landeskader Lehrgang berufen),  was natürlich immer schwer ist. Aber bis auf ein, zwei kleinere Phasen hatten wir das Spiel im Griff.

Jetzt freuen wir uns auf das Halbfinale gegen München. Ich danke alle Helfern und Zuschauern für ihre Unterstützung und hoffe, dass die Halle nächste Woche noch voller sein wird.“

Bild und Text © Steffie Wunderl